Die Natur der Alpen im Ötztal - Bäume auf dem Weg zur Breslauer Hütte

Dieses Kapitel soll sich darauf beziehen, was bei einer Wanderung im Ötztal in der alpinen Landschaft zu sehen ist.  Beginnend im Tal soll hier in Kurzform zusammengefasst werden, was bis zum Gipfelkreuz unterwegs entdeckt werden kann. Soweit möglich soll hier die anzutreffende Pflanzen- und Tierwelt vorgestellt werden und auf hingewiesen werden.

Da dieses Kapitel sehr umfangreich ist, wird es in den nächsten Monaten immer weiter ausgebaut werden und mit eigenen Fotos versehen. Das Copyright der Fotos liegt beim Autor.

 

Im Waldbereich der Täler:

Hier überwiegen im Höhenbereich bis 800 m die klassischen Bäume aus dem mitteleuropäischen Bereich wie Buchen, Fichten und Tannen. Dieser Baumbewuchs ist typisch und durch den Menschen geprägt, der diese Bäume seit Jahrhunderten nutzt und die Landschaft nach seinen Bedürfnissen gestaltet. Die Fichte wurde oft als schnellwachsende Baumart gepflanzt, um den Bedarf an Holz zu decken. Es wird aber vielerorts an Programmen gearbeitet, standortgerecht artenreiche Mischwälder aufzuforsten. Diese Mischwälder sind stabiler gegenüber Starkwind und Lawinen und bieten bessere Schutzfunktionen. 

 

Mit zunehmender Höhe werden Buchen, Waldkiefer und Tannen seltener, es bleiben die Fichten in der Überzahl. Durch die schlanke Wuchsform bleibt weniger Schnee liegen als bei Laubbäumen. Auch der Wind hat weniger Angriffsfläche. Oberhalb der Baumgrenze wachsen dann die Bergkiefern, die 1 bis 3 m hoch werden können.

 

Unterscheidung der Baumarten:

Fichte: Die Fichte gehört zur Familie der Kiefergewächse.  Diese teilen sich in die Unterfamilien der Tannen und Fichten. 

Die Fichten haben wie andere Nadelbäume auch Blätter, doch sind diese hart, lang und spitz und werden Nadeln genannt. Die Fichte hat runde Nadeln, die an der Spitze spitz sind. Am einfachsten merkt man sich den Unterschied zwischen Tanne und Fichte mit der Eselsbrücke: "Die Fichte sticht, die Tanne nicht".

Die Nadeln der Fichten wachsen spiralig rund um den Zweig. Die Fichte verliert bei Trockenheit schneller die Nadeln als Tannen. Die Nadeln sind auch fest und starr. Wenn die Nadeln vom Fichtenzweig abfallen, bleibt ein vernarbter, rauer Ast übrig.  Markant sind auch die geschwungenen Äste, die an den Spitzen leicht nach oben zeigen.. 

Am Boden unter Fichten findet man oft lange, schmale, hellbraune ganze Zapfen.  Am Baum hängen die Zapfen nach unten. Die Rinde der Fichte ist bräunlich bis rot, im Alter graubraun, und besteht aus dünnen Schuppen. Fichten sind Flachwurzler und schnellwachsend. Das Harz riecht sehr intensiv, würzig, holzig und auch ein wenig zitronig.  

Oberhalb von 1600 m Höhe wird die Fichte von der Lärche und Zirbe abgelöst. Diese sind resistenter gegenüber Frost.

Tanne:  sie gehört wie die Fichte zur Familie der Kiefergewächse. Bei den Tannen wurden sehr viele verschiedene Arten gezüchtet, aber im Wand ist überwiegend nur einen Tannenart zu finden.

Ihre Nadeln sind abgeflacht, an der Spitze eingekerbt und fühlen sich streichelweich an. Deshalb werden sie bevorzugt als Weihnachtsbaum verwendet. Die Nadeln bleiben bei Trockenheit länger am Ast. Sie wachsen seitlich heraus und zeigen nach oben. Die Tanne wirft ihre Zapfen, anders als die Fichte, nicht ab. Sie entleert nur die Samen aus ihren Zapfen, die Zapfenspindeln bleiben jedoch fest am Baum haften. Dort stehen sie aufrecht auf den Zweigen.

Die Zweige der Tanne wachsen in umlaufenden Etagen waagrecht aus dem Stamm und bilden sogenannte "Platten". Bei der Tanne ist die Krone schmal und licht. Die Rinde der Tanne ist glatt, später rissig und von grauer bis weißlicher Farbe.

 

 

Zirbe: 

Die Zirbe ist eine Art der Kiefer. Mit Beginn des Winter lagert sie Zucker in die Zellen ein und senkt so den Gefrierpunkt des Zellwassers. So kann sie Temperaturen bis -60°C standhalten. Dieser Prozess wird durch lichtempfindliche Strukturen gesteuert (Länge des Tageslichtes). Zirben wachsen sehr langsam und können bis zu 1000 Jahre alt werden, Wuchshöhen sind 20 bis 30m. Junge Bäume sind anfangs kegelförmig mit einem auffallend dichten Nadelkleid. Die Äste reichen fast bis zum Boden. Später nehmen die Bäume eine abgerundete, breite Form an. Bei freistehenden Bäumen reichen die Äste auch im hohen Alter noch bis zum Boden herab.
Die Borke des Baumes ist von grau bis silbrig rotbrauner Farbe und weist die für Kiefern typischen Längsrisse auf. Die Rinde der Äste ist dagegen von graugrüner bis hellgrauer Farbe. Die buschigen, 5 bis 12 cm langen Nadeln stehen zu fünft an Kurztrieben und sind sehr weich und biegsam.

Die Zirbe besitzt ein harzreiches, weiches, zähes und sehr dauerhaftes Holz. Es wird im Innenausbau für Täfelungen, als Möbelholz für Schindeln und für Schnitzarbeiten genutzt. Der angenehme Duft des Holzes der Zirbelkiefer wird durch das Verströmen verschiedener ätherischer Öle erzeugt.

 

Lärche: 

Die Lärche ist der einzige europäische Nadelbaum, der seine Nadeln im Herbst abwirft und im Frühjahr neu austreibt. Das Holz ist sehr Harzreich und daher wasserabweisend. ES wurde daher auch gerne im Schiffsbau verwendet. Der Name Lärche leitet sich ab von Larix. So nannten die Gallier diesen seltsamen Baum, der sich vom sommerlichen Frischgrün bis in den Herbst ins leuchtend Goldgelb verwandelt, um nach kurzer Zeit kahl dazustehen. Vom Althochdeutschen "Laihta", "Larihha" oder "Lericha" über "Larche" oder "Lerche" im Mittelhochdeutschen kam es schlussendlich zum uns geläufigen "Lärche" mit "ä" als klarer Abgrenzung zum gleichnamigen Vogel, der Lerche. Die ausgesprochen lichtbedürftige Lärche ist in ihrer Wuchsform sehr variabel. Als Pionierbaumart passt sie sich den standörtlichen Begebenheiten an. Der sommergrüne Baum mit meist geradem Schaft hat in der Jugend eine kegelförmige Krone, die mit zunehmendem Alter breiter wird und abflacht. Die Europäische Lärche wird bis zu 54 m hoch und erreicht ein Alter von über 1000 Jahren.

Aus den höckerartigen Knospen an den rötlichbraunen Trieben wachsen im Frühling 20 bis 40 rosettenartig angeordnete Büschel mit vorerst hellgrünen, später nachdunkelnden, schmalen, weichen Nadeln. Gleichzeitig mit dem Nadelaustrieb spriessen auf dem gleichen Ästchen die purpurroten, weiblichen und etwas später die rötlich-gelben männlichen Blüten (Abb. 4). Die Lärche ist demzufolge eine einhäusige Baumart, das heisst, männliche und weibliche Blüten kommen zwar auf dem gleichen Baum vor, werden aber in getrennten Blütenständen ausgebildet.

Die 3 bis 4 cm langen, eiförmigen Zapfen sind zuerst hellbraun, später grau. Nach erfolgtem Ausfall der kleinen, dreieckig-eiförmigen glänzend hellbraunen Samen bleiben die Zapfen jahrelang am Baum. Nach dem erstem Frost im Herbst verfärben sich die 2 bis 4 cm langen Nadeln goldgelb und fallen später ab. In der Jugend ist die Lärchenrinde glatt und graugrün bis aschgrau. Mit zunehmendem Alter des Baumes wird sie rot- bis graubraun und bildet eine tiefgefurchte Schuppenborke.

Latschenkiefer / Bergkiefer:  sie gehört zur Familie der Kieferngewächse. Die Latsche oder auch Bergkiefer ist bei der Wahl ihrer Standorte sehr genügsam. Sie benötigt viel Licht, aber wenig Wärme und Nährstoffe. Latschenkiefern wachsen strauchartig und können dabei eine Höhe von 1–3 Metern erreichen. Den krummen Wuchs mit den meist bogenförmig aufsteigenden Ästen nennt man auch Latschenfilz. Der graubraune bis schwarzgraue oftmals schuppige Stamm liegt am Boden und ist nur schwer zu erkennen.

Die Latsche formt dunkelgrüne, bis zu 5cm lange spitze Nadeln, welche jeweils paarweise an den Kurztrieben wachsen. Sie bildet außerdem zweierlei Zapfen aus: Die weiblichen Zapfen sind hart und eiförmig, sie werden im ersten Herbst nur knapp 10mm lang und hüllen sich in Töne von Blassrosa bis Rot. Ab dem zweiten Jahr geben sie die geflügelten Samen frei und werden zwischen 4–5cm groß. Die männlichen Zapfen sind asymmetrisch und zwischen 3–7cm groß. Sie zeichnen sich durch ihre braunen Schuppen aus und können in geöffnetem Zustand bis zu 5cm breit werden.

Waldkiefer: Die Waldkiefer ist in Europa weit verbreitet. Es ist ein schnellwüchsiger immergrüner Nadelbaum mit Wipfelhöhen über 40m.  Alte Bäume können einen Stammdurchmesser bis zu 1 m erreichen. JE nach Standort kann die Waldkiefer bis zu 600 Jahre alt werden.

In der Wuchsform ist sie sehr variabel. Im Wald kommen schmale kegelförmige oder breite schirmförmige Kronen vor. Die Astanordnung ist locker aufgebaut. Ältere Bäume haben oftmals eine halbkugelige Krone und einen vollholzigen langen Stamm.  Durch die gegenseitige Beschattung haben die Bäume während des Wachstums in der Jugend nur schwache Äste im unteren Stammabschnitt. Dadurch entsteht ein für die Holzverarbeitung geeignetes Stammholz (siehe Fotos). Die Luftqualität bestimmt die Länge der Nadeln. Nach 3 Jahren fallen die Nadeln ab und es bleibt ein rauer, narbiger Ast zurück. Bei schlechter Luftqualität fallen die Nadeln schon 1 Jahr früher aus.  Die Kiefer bildet an ihren Trieben männliche und weibliche Blüten. Nach der Bestäubung bilden sich aus den weiblichen Blüten die Zapfen mit den enthaltenen Samen. Nach zwei Jahren öffnen sich die Zapfen, die Samen werden durch den Wind weitergetragen und die leeren Zapfen fallen zum Boden.

Das Harz riecht sehr intensiv, aber für medizinische Zwecke wird mehr das Harz der Bergkiefer verwendet.

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